Zum 79 mal
wiederholt sich die Messe im belgischen Libramont , mitten in den
Ardennen. Wobei anzumerken bleibt, dass diese Messe am Anfang ein
Wettbewerb für die Cheval de trait ardennaise ( Rückepferde aus den
Ardennen, nicht zu verwechseln mit den Brabanten aus dem flämischen
Teil Belgiens) war.
Ich
persönlich kenne die Messe seit 1978, und kann deshalb die
Entwicklung der letzten 5 Jahre nur bewundern. Diese Messe hat für
die belgischen Verhältnisse eine Topstellung, und man versucht gar
nicht ein Richtmass an Hannover zu finden. Aber unabhängig davon
einige Details, vom Freitag den 26.7. bis Montag den 29.7
besuchen mehr als 200 000 Besucher das 30 ha große Gelände mit 1800
Ausstellern. Am 30. und 31.7 findet in einem 150 ha großen
Waldgelände die Demonstration der Maschinen bei mehr als 30 000
Besuchern statt.
Da der
Ursprung dieser Messe von den Rückepferden her stammt, wird dieser
Gruppe auch heute noch ein großer Teil im Programm gewidmet. Es ist
für jeden Besucher ein Erlebnis, anzusehen, mit welcher Präzision
und einer sehr individuellen Führung des, oder der beiden
Rückepferde die langen Stämme durch die Hindernisse befördert
werden.
Das
Zusammenspiel vom Pferd mit seiner unglaublichen Kraft und dem
einfühlsamen Zurufen des Führers begeistert einfach alle Besucher.
Bedeutend ist
dafür mit Sicherheit neben allem Technischen die Präsenz der großen
Fleischtierrassen. Hier ist mit Sicherheit die belgische
Nationalrasse Blanc Bleue Belge nicht zu übersehen.
Hier ist für
alle Fleischrinderzüchter, welche vielleicht nicht auf die Reinzucht
gehen wollen, sondern an der Kreuzung mit Weiss -Blauen
interessiert sind, der beste Informationsplatz.
Da in Belgien
nun einmal 3 offizielle Landessprachen bestehen, gibt es der Messe
schon ein gewisses internationales Flair. Dabei ist es für mich ein
besonderer Spaß, in den Unterhaltungen mit einem flämischen
Besucher, sofort rauszuhören, ob er ein typischer Limburger oder ein
Antwerper ist.
Ebenso können
Sie bei einem deutschsprachigen Besucher sofort raushören, dass er
nicht aus der deutschen Eifel stammt sondern ein Vitter ist ( aus
dem belgischen St Vith )
Dazu gesellen
sich noch die große Menge an Letzebourger Besuchern, gefolgt von der
kleineren Anzahl französischer Besucher.
Mit
Sicherheit wird der größte Teil der Besucher aus Fachbesuchern aus
der Landwirtschaft bestehen, aber Sie können versichert sein, ein
enorm großer Teil der Familienbesucher nutzt diese Messe, um an den
speziellen lukullischen Angeboten aus Frankreich und Belgien zu
schnuppern. Die Menge von belgischen und französischen Käse und
Fleischanbietern ist beeindruckend. Und es ist schwer, ohne
die angebotene Kostprobe zu genießen, einfach am Stand
vorbeizugehen.
Das
größte Zelt für Restauration auf dem Messegelände kommt von der
Auberge de la Ferme mit ca 1200 Plätzen. Besitzer ist der bekannte
Landwirt, Unternehmer und Fernsehkoch Michel Boreux.
Und hier
kommt der Unterschied zu Deutschland zum Ausdruck.
Am Eingang
des Zeltes bildeten sich enorm lange Warteschlangen vor den 5
speziellen Grillanlagen. Es wurde neben Limousin Charolet auch
Blonde d` Aquitaine, Weiss - Blaue und Schwein angeboten. Für
bereitgehaltene 25 Euro kamen Sie schnell am Buffet vorbei
Das Rumsteak
mit ca 250 Gramm, Pommes frites und Salat in unbegrenzter Menge und
ein großes Bier oder das Glas Rotwein. Das Einmann Orchester mit
größtenteils französischer Musik vollendete die gute Stimmung
Man bestellt
nicht einfach Fleisch, sondern jeder Belgier kennt den Unterschied
zwischen den verschiedenen Rinder- Rassen.
Ich glaube
ganz sicher, dass viele deutsche Besitzer von Hofläden hier noch ihr
Angebot um einiges Interessante erweitern könnten.
Wenn Sie von
Aachen die 1.5 Std Autofahrt bis Libramont rechnen, wo die Messe
um 9 Uhr öffnet, hätten Sie nach dem Messbesuch noch Zeit, die 14 km
entfernt gelegene Kleinstadt St. Hubert zu besuchen.
Dies ist die
europäische Hauptstadt für die Jagd und Natur. Eine sehr historische
Stadt, welche seit ca. 3 Jahren durch einen neuen Stadtrat eine
gewaltige Image Steigerung betreibt.
Diese
romantische Stadt wird aber Ihren besonderen Charme erst erst zeigen
bei den Herbstmessen zur Jagd. Hier sollten Sie sofort den ersten
Sonntag im September und den 3. November notieren.
Hier habe ich
ein besonderes Vergnügen und zwar mit dem Leiter der bekannten
größten belgischen Parforcehornbläsergruppe Patric Lassence hin und
wieder eine kleine Tour mit unseren Harleys durch die herrlichen
Ardennen zu machen.
Es bleibt zu
überlegen, ob in Zukunft nicht eine leicht geführte Gruppenfahrt van
Aachen in die herrlichen Ardennen zu organisieren sei. Und dann mit
allen interessanten Persönlichkeiten und dem Betrachten der
schönsten Punkte in den Ardennen.
Ich nehme mir
heraus hier in den Ardennen, Land und Leute so gut zu kennen, wie
kein Zweiter, da ich immer wieder Begeisterung spüre.
Also
vielleicht bis 2014
Die
Demonstrationen mit dem schweren Maschinen finden am Dienstag
statt, und dann erst wieder in 2015
|